In kaum einer Stadt gibt es so viel zu entdecken wie in Berlin. Auch kulinarisch erwartet Besucher eine riesige Auswahl an spannenden Restaurants. Einen Ort zu finden, an dem es sich einfach nur gut essen lässt, ist in der Hauptstadt leicht – wem „gut“ allein aber nicht genug ist, für den hält die Stadt auch einige außergewöhnliche Lokale bereit. Hier wird Essen zum richtigen Erlebnis!
Lavanderia Vecchia: Essen in der Großwäscherei
Viele Restaurants und Bars in Berlin befinden sich in umfunktionierten Geschäftsräumen, vom Badehaus bis zur Brotfabrik. Nirgendwo wird aber mit der Geschichte des Gebäudes so interessant umgegangen wie in der Lavanderia Vecchia. Das Restaurant wartet nicht nur mit exzellenter italienischer Küche und hauseigenem Wein auf: In der ehemaligen Wäscherei dürfen Gäste noch immer ihre Wäsche mitbringen, vor Ort waschen und im Speisesaal an den Wäscheleinen aufhängen. Das klingt gewöhnungsbedürftig – sorgt aber dank der rustikalen Einrichtung für einen einzigartigen, bezaubernden Flair.
Restaurant Sphere: Essen in luftigen Höhen
Zugegeben, kein Geheimtipp – dafür aber immer wieder ein echtes Erlebnis! Das Restaurant Sphere verfügt über die wahrscheinlich beste Aussicht Berlins. Das Restaurant befindet sich in der Kugel des weltberühmten Fernsehturms. Während man den Blick über die Stadt genießt, wird in der eleganten Atmosphäre ein gehobenes Menü präsentiert. Im Turm befindet sich außerdem eine Bar mit hauseigenen Cocktail-Kreationen und kleinen Snacks.
Frühstücksrestaurant Benedict: Frühstück zu jeder Tageszeit
Das Prinzip des Benedict ist schnell erklärt: Hier wird Frühstück serviert – und zwar 24 Stunden lang an sieben Tagen die Woche. Das Konzept stammt aus Israel, kommt aber auch bei den Berlinern gut an. „Frühstück“ wird hier relativ weitgefasst: Neben den klassischen Eiergerichten, Brötchenkörben und Pfannkuchen gibt es Deftiges für den großen Hunger. Auch Alkohol wird serviert. Ganz gleich ob Eier Benedict mit Rotwein oder ein süßer Cocktail zu einem vietnamesischen Omelette – im Benedict ist keine Kombination unangemessen. Gerade darum sollte man sich einen Abend (oder einen Morgen, Mittag oder eine Nacht) im Benedict nicht entgehen lassen!
Unsicht-Bar: Essen im Dunkeln
In diesem Restaurant ist Vertrauen gefragt: In der Unsicht-Bar sieht man nämlich nicht, was einem auf den Teller kommt. Der Speiseraum des Restaurants in Berlin Mitte ist während des Essens in vollkommene Dunkelheit gehüllt. So lernen selbst Gourmet-Laien noch einmal ganz neue Geschmacksnuancen kennen. Durch den Abend führt eine blinde oder stark sehbehinderte Person – dadurch wird der Abend nicht nur zu einer Gaumenfreude, sondern auch zum wichtigen Ort des Austauschs. Mutige können das Überraschungsmenü wählen und raten, was ihnen da serviert wird – leicht zu bestimmen ist das in der Dunkelheit oft nicht.
Data Kitchen: Essen wie in der Zukunft
Slow Food fast – das ist das Motto der Data Kitchen in Berlin Mitte. Das Restaurant ist das erste digitale Restaurant Berlins. Es gibt kaum Personal, dafür viel Technik: Vorbestellen lässt sich per App, zu der gewünschten Zeit steht das Essen dann in beschrifteten Glasboxen bereit. Ideal für Zukunftsträumer und alle, die nicht auf ihr Essen warten möchten. Selbstverständlich lässt sich ebenfalls ausschließlich digital bezahlen. Die Küche ist frisch und regional, zubereitet werden die Speisen von einem echten Küchenchef.
Good Bank: Nachhaltige Selbstversorger
Im Good Bank Restaurant kann man seinem Essen beim Wachsen zusehen. Das auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Lokal hat sogenannte „Vertical Farms“, auf denen es verschiedene Salate und Gemüsesorten selbst anbaut. Das sieht nicht nur cool aus, es spart auch Wasser, lange Lieferwege und reduziert Lebensmittelabfall – geerntet wird schließlich nur, was verbraucht wird. In keinem anderen Restaurant Berlins bekommt man seinen Salat außerdem so frisch.
Restaurant Ernst: ambitioniertes Projekt mit viel Liebe zum Essen
Das Ernst ist unter Berliner Gourmets längst kein Geheimtipp mehr, auch international erregt das kleine Restaurant im Wedding derzeit viel Aufmerksamkeit. Hier muss man auf einen Tisch monatelang warten, nur 12 Leute werden gleichzeitig bekocht. Auch experimentierfreudig sollte man sein – denn Essen wie im Ernst kann man wohl an keinem anderen Ort in der Hauptstadt. Viele der Gänge bestehen nur aus zwei Komponenten. Die Zutat steht voll im Mittelpunkt, Gerichte sind geradezu provokant minimalistisch konzipiert. Die Küche ist mutig, die Liebe zu den einzelnen Obst-, Gemüse-, Fisch-, Fleisch- und Pilzsorten merkt man den Köchen deutlich an.
Foto: Rustic Vegan/Unsplash