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Berlin Highlights
Die Karl-Marx-Allee – Der einstige Prachtboulevard im Zuckerbäckerstil
15. Dezember 2017
"Must Sees Friedrichshain

Einst war die Karl-Marx-Allee in Friedrichshain mit ihrer monumentalen Bebauung die Vorzeigestraße Ostberlins. Der Boulevard, der zu DDR-Zeiten noch Stalin-Allee hieß, erstreckt sich auf knapp zwei Kilometern zwischen dem Strausberger Platz im Westen und dem Frankfurter Tor im Osten und verbreitet noch heute das Flair des Sozialismus.

Die „erste sozialistische Straße“ Deutschlands

Errichtet wurden die Prachtbauten der einstigen Großen Frankfurter Straße zwischen 1952 und 1960 im Stil des stalinistischen Neoklassizismus. Tatsächlich war die Sowjetarchitektur von Moskau und Stalingrad Vorbild für die Städtebauplaner, die 1950 mit ihrer Arbeit begannen. Für das neue Vorzeigeprojekt der SED wurde die Straße auf 90 Meter verbreitert und durch zwei Kuppeltürme im Zuckerbäckerstil am Frankfurter Tor abgeschlossen. Diese beiden Türme sind bis heute das Wahrzeichen des Boulevards.

Aufstand vom 17. Juni 1953

Die Stalinallee war nicht nur das neue Arbeiter-Paradies mit „Palästen“ für die werktätige Bevölkerung Ostberlins, sondern im Jahr 1953 auch Ausgangspunkt des Volksaufstands vom 17. Juni, der dann mit Hilfe der Roten Armee niedergeschlagen wurde. Die Arbeiter der Großbaustelle begannen hier mit Streiks gegen die von der SED angeordneten Erhöhung der Arbeitsnormen, die sich bald zu einem allgemeinen, DDR-weiten Protest ausweiteten. Die besonders breit angelegten Straßen des Boulevards, auf denen während des Aufstands auch sowjetische Panzer rollten, sollten übrigens vor allem für Paraden und Aufmärsche dienen.

Die Frankfurter Allee heute

Nach der Wiedervereinigung wurden die teilweise 13-stöckigen Wohnblöcke privatisiert und saniert. Heute können Berlin-Besucher in der Karl-Marx-Allee ein geschlossenes Ensemble sehen, mit Fassaden, die eine bunte Mischung an Stilelementen aufweisen: Friese, Ziergiebel, ausladende Balkons, dorische und korinthische Säulen, historisierende Kolonnaden und üppige Fensterumrandungen, Art-Déco-Elemente und stilistische Rückgriffe auf den Berliner Klassizismus können bestaunt werden. Kein Wunder, dass die Architektur der Straße auch als „Stalin-Gotik“ verspottet wurde – sehenswert ist dieser Boulevard allemal.

Wie kommt man hin?

Von unserem Hotel aus benötigen Sie nur ca. 10 Minuten zu Fuß zur Karl-Marx-Allee bzw. zur U-Bahn-Station Frankfurter Tor.

Was muss man dort gesehen haben?

Neben der Architektur des ehemaligen sozialistischen Prachtboulevards gibt es entlang der Karl-Marx-Allee einiges zu entdecken, darunter die Karl-Marx-Buchhandlung, einst eine der renommiertesten Buchhandlungen der DDR, heute ein Literatursalon oder das Kino International, das als Zeugnis der architektonischen Moderne unter Denkmalschutz steht.

Was ist noch in der Nähe?

  • Alexanderplatz und Fernsehturm
  • Rotes Rathaus
  • Friedhof der Märzgefallenen

Beitragsbild: fotolia © jackijack

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