Berlin Highlights
Skaten und Laufen auf dem Tempelhofer Feld – Startbahn frei für Freizeitsportler!
5. März 2018
"Must-Sees Berlin

Die Großstadt Berlin kann Fußgänger ziemlich ausbremsen: Häuserschluchten, breite und stark befahrene Straßen, Ampeln und überfüllte Bürgersteige. Wer da den Ausgleich sucht, kann natürlich in einem der zahlreichen grünen Parks der Hauptstadt durchatmen und etwas entspannen. Wer aber für eine Runde auf den Inlineskates oder in den Laufschuhen eine lange gerade Strecke braucht, der muss nach Tempelhof fahren.

Einer der ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands

Die Geschichte des Flughafens Tempelhof, auf dessen Gelände sich das heutige Tempelhofer Feld befindet, reicht zurück bis 1923. In diesem Jahr wurde dort der Linienverkehr aufgenommen. Aber schon davor war das Gelände etwas Besonderes für die Berliner: Als Exerzier- und Paradeplatz der preußischen Armee wurde es schon seit 1722 genutzt. Und ab 1883 fanden auf dem großen Areal Flugversuche und Flugvorführungen statt. Aber auch die ersten Fußballvereine, Ballonfahrer und Freunde des Pferderennsports profitierten von dem großzügigen Platzangebot in der Hauptstadt. 1929 schließlich wurde das Hauptgebäude des Flughafens errichtet.

Rosinenbomber versorgen die blockierte Stadt

Fast ein Jahr lang war der Tempelhofer Flughafen einer der wichtigsten Orte für das Überleben der Westberliner: Durch die Blockade der Stadt durch die Sowjets gelangten von 1948 bis 1949 lebensnotwendige Güter wie Medikamente, Kohle und Lebensmittel nur über den Luftweg zu den Menschen: Die amerikanischen Piloten landeten in Tempelhof und wurden schnell zu Helden der Bevölkerung, namentlich der Kinder, für die sie Süßigkeiten an selbstgebastelten Fallschirmen aus den Flugzeugen warfen.

Das Ende des Luftverkehrs und die Eröffnung des Parks

Nach wechselvollen Jahrzehnten wurde der Flugbetrieb auf dem Tempelhofer Flughafen 2008 endgültig eingestellt. Zwei Jahre später wurde der Tempelhofer Park eröffnet. Er umfasst 355 Hektar, das ehemalige Flugfeld mit Lande- und Startbahnen nimmt davon 300 Hektar ein. Damit ist das Gelände die größte innerstädtische Freifläche der Welt und bietet jede Menge Platz für Freizeitsportler wie Skater oder Läufer.

Ein Querschnitt der Berliner Bevölkerung auf den ehemaligen Start- und Landebahnen

Die ehemaligen Start- und Landebahnen auf dem Feld sind zum Skaten und Laufen der perfekte Untergrund: Gerade, flach und ausreichend langgestreckt, um sich ganz auf die Bewegung konzentrieren zu können. Allerdings zieht es Berliner mit fast jedem Hobby auf das Feld: Man sieht dort auch Papierdrachen in die Lüfte steigen, Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern toben, Radsportler ihre Runden drehen und die entspannte Fraktion auf der Wiese liegen, bzw. beim Grillen den Nachmittag genießen. Wie in Berlin üblich, meist in erstaunlicher Eintracht und ziemlich gechillt – wenngleich die beste Nutzung der Fläche in Berlin noch immer ein Politikum ist und heiß diskutiert wird.

 

Wie kommt man hin?

Das Tempelhofer Feld ist über drei Eingänge von Neukölln und Tempelhof zugänglich; der Eingang Columbiadamm ist von unserem Hotel in etwa 30 Minuten mit dem Bus 104 zu erreichen. Der Eintritt ist frei, das Feld ist jahreszeitenabhängig von Januar bis Dezember geöffnet.

Was muss man dort gesehen haben?

Natürlich kann man das Feld auch nur für seine sportlichen Aktivitäten nutzen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, eine 90-minütige Tour mitzumachen oder sich einen reichhaltig gefüllten Picknickkorb für eine kleine Auszeit auf der Wiese zu besorgen.

Was ist noch in der Nähe?

Das unter Denkmalschutz stehenden Gebäude des Flughafens mit seinen 300.000 m² hat viel gesehen. Bei einer spannenden Führung kann man jede Menge über die Berliner Geschichte erfahren.

 

Beitragsbild fotolia © katatonia

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